Moderne Behandlungsmethoden des Grünen Stars dank Laser & Implantat
Ab dem 40. Lebensjahr steigt das Risiko, an einem Grünen Star zu erkranken, steil an. Da der Grüne Star keinerlei Schmerzen und anfangs symptomlos ist, wird dieser vom Patienten leider meist viel zu spät bemerkt. Häufig ist Erblindung die Folge. Dabei kann ein früh entdecktes Glaukom gut behandelt werden. Derzeit sind ca. 2 Millionen Deutsche vom Grünen Star betroffen.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten den Augendruck zu senken, um dadurch ein Fortschreiten des Grünen Stars zu verhindern. Die folgende Grafik gibt Ihnen einen Überblick, welche Behandlungsmethode bei einem leichten, mittelschweren und einem stark ausgeprägten Grünen Star am Besten geeignet ist.
Die Nachteile der viel verbreiteten Augentropfen sind überall bekannt. Sie führen zu Reizzuständen, sind für den Patienten unangenehm, da sie brennen oder dunkle Ränder um das Auge verursachen. Des Weiteren führen sie mit der Zeit zu einer Vernarbung der Bindehaut, was einen späteren chirurgischen Eingriff immer schwieriger macht.
Besser sind oftmals alternative Behandlungsmethoden, die wir Ihnen folgend vorstellen und erklären möchten.
Laserbehandlung bei leicht bzw. akut ausgeprägtem Grünen Star (Glaukomanfall)
Behandlung mit SLT-Laser
Eine weitaus schonendere Methode als die Behandlung des Grünen Stars mit Augentropfen ist der SLT-Laser (selektive Lasertrabekuloplastik). Mit diesem Laser werden natürliche körpereigene Zellen aktiviert, die das Abflusssystem des Auges, das sog. Trabekelwerk freiräumen. Das Kammerwasser kann nun wieder ungehindert abfließen.
Heute weiß man, dass der SLT-Laser deutlich weniger Nebenwirkungen hat wie die Augentropfen und zum Teil sogar eine höhere Drucksenkung bewirkt. Damit hat sich der Laser zur First-Line-Therapie entwickelt. Dies wurde auf einem der weltweit größten Augenarztkongresse in den USA, San Francisco (ASCRS), publiziert.
Hier finden Sie eine aktuelle Studie zum SLT-Laser.
Behandlung mit YAG-Laser
Mit dem YAG-Laser ist es auch möglich, einen sog. Glaukomanfall (Winkelblockglaukom) sowohl im Vorfeld als auch im akuten Stadium zu behandeln. Bei einem Glaukomanfall legt sich die Regenbogenhaut vor das Abflusssystem des Auges (Trabekelwerk) und blockiert dieses. Ein sehr hoher Augendruck ist die Folge. Dadurch kann das Augenlicht innerhalb weniger Stunden (z.B. in der Nacht) verloren gehen. Deshalb ist es wichtig, diese Behandlung möglichst bald durchzuführen. Nur so kann das Augenlicht gerettet werden.
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Implantate bei mittelschwer ausgeprägtem Grünen Star
Die sog. MIGS (Minimal Invasive Glaukom „Surgery“-Operationen) umfassen verschiedene Eingriffe, die besondere Implantate benutzen. Diese werden durch eine sehr kleine Öffnung implantiert. Somit sind diese Verfahren sehr schonend und komplikationsarm.
iStent inject®
Im Bereich der MIGS wird häufig das sog. iStent inject® Implantat verwendet, welches in das Trabekelmaschenwerk des Auges eingesetzt wird und den Abfluss des Kammerwassers dadurch verbessert. Das iStent inject® Implantat bietet beim leichten bis mittelschweren Glaukom eine alternative Behandlungsmethode zur klassischen Therapie mit Augentropfen. Der operative Eingriff kann sowohl ambulant als auch stationär vorgenommen werden.
Im folgenden Video wird das Einsetzen des iStent inject® Implantats visuell veranschaulicht.
XEN Gel Stent®
Mit dem jahrelang erprobten XEN-Implantat kann Ihr Augenwasser unter die Bindehaut abgeleitet werden, so dass Ihr Augendruck sinkt und Ihr Sehnerv gesund bleibt. Dieses minimal-invasive Verfahren wird auch von den Krankenkassen übernommen und ist besonders schonend. Der operative Eingriff kann in lokaler Betäubung durchgeführt werden und dauert nur wenige Minuten.
Es gibt auch eine Reihe von wissenschaftlichen Studien, die die Wirksamkeit des Implantats belegen. Frau Dr. Kersten-Gomez z.B. aus dem Universitätsklinikum Bochum berichtete vor kurzem von ihren 1 Jahres-Ergebnissen mit dem XEN-Implantat. Der Augendruck wurde bei 100 Glaukompatienten um durchschnittlich 26% reduziert. Gleichzeitig konnten auch die Augentropfen gegen Grünen Star vermindert werden.
Das folgende Video zeigt Ihnen visuell, wie das kleine XEN-Implantat in Ihr Auge implantiert wird.
Traditonelle operative Eingriffe bei stark ausgeprägtem Grünen Star
In den Augenzentren Eckert bieten wir Ihnen ein weites Spektrum der Glaukom-Chirurgie an. Selbstveständlich werden Sie individuell von unseren Glaukomspezialisten in der Sprechstunde beraten.
Im Folgenden haben wir Ihnen einen kurzen Überblick über die traditionellen operativen Behandlungsmöglichkeiten bei Grünem Star zusammengestellt.
Die Trabekulektomie war lange Zeit der Goldstandard in der Glaukom-Chirurgie.
Bei der Trabekulektomie wird nach Eröffnung der Bindehaut und Lederhaut eine Öffnung zur Vorderkammer des Auges geschaffen, damit das Kammerwasser unter die Bindehaut fließen kann. Wenn die Funktion dieses sog. Filterkissens optimal ist, benötigt der Patient nach der Operation keine drucksenkenden Augentropfen mehr.
Nach diesem Eingriff ist eine engmaschige postoperative Betreuung besonders wichtig, um Vernarbungen der Bindehaut und Lederhaut, sowie Funktionseinschränkungen des Filterkissens frühzeitig zu erkennen. Zur Verhinderung solcher Vernarbungen setzen wir ein Spezialmedikament (Mitomycin) intraoperativ ein und bieten Ihnen eine hochqualifizierte Nachsorge an.
Die sogenannte tiefe Sklerektomie ist ein schonendes chirurgisches Verfahren zur Senkung des Augeninnendruckes ohne Eröffnung der Vorderkammer. Der Effekt der tiefen Sklerektomie ist etwas geriger als bei der Trabekulektomie, allerdings ist der Augeninnendruck sehr schnell nach der Operation stabil reguliert.
ExPress Shunt ist eine neue Variante der Trabekulektomie. Bei dieser Operation implantieren wir ein kleines Röhrchen unter die Lederhaut, damit das Kammerwasser unter der Bindehaut abfließen kann.
Bei dieser Operation wird der sogenannte Schlemm-Kanal mit einer gelartigen Substanz geweitet, um den Abfluss des Kammerwassers zu verbessern und den Augeninnendruck zu senken.
Das Drainage-Implantat (Ahmed Valve-Implantat) ist eine gute Option in besonders komplizierten Situationen bei Vernarbungen der Bindehaut oder nach dem Versagen der Trabekulektomie.
Hierbei wird ein Röhrchen in die Vorderkammer implantiert, welches das Kammerwasser unter die Bindehaut ableitet. Über einen Ventilmechanismus des Implantats werden konstante Augeninnendruckwerte erzielt.
Die Trabekulotomie ist ein Eingriff, der insbesondere bei kindlichen oder spätjuvenilen Glaukomen erfolgreich ist. Mit einer speziellen Sonde wird der Abflussweg des Kammerwassers über den Schlemm-Kanal geweitet. Der Abfluss des Kammerwassers wird mehr, deshalb sinkt der Augeninnendruck.
Vorsorge für den Grünen Star
Mit Hilfe hochmoderner Technik können wir den Grünen Star im Frühstadium erkennen und Sie rechtzeitig davor schützen. Informieren Sie sich jetzt über unsere Vorsorgepakete!
Wir beraten Sie gerne.