Nicht nur die Haut, auch die Augen müssen wir vor UV-Strahlen schützen. Wie Sonnenlicht Kinderaugen schaden kann und wie Eltern Schäden vorbeugen können.

Sonnenbrillen gehören zu den wenigen Gegenständen, die nicht nur schick aussehen, sondern auch einen wichtigen gesundheitlichen Nutzen haben: Sie schützen unsere Augen vor gefährlichen UV-Strahlen. Eine qualitativ hochwertige Sonnenbrille sorgt auch dafür, dass die Augen nicht geblendet werden.

Vorsicht bei grellem Sonnenlicht

Kinder sind beim Thema Sonnenschutz auf die Sorgfalt ihrer Eltern angewiesen. Besonders hellhäutige Kinder mit heller Augenfarbe sind sehr sonnenempfindlich. Denn ihnen fehlen wichtige Pigmenteinlagerungen. „Pigmente können dem Auge einen gewissen Schutz vor UV-Licht und auch dem energiereichen Licht der Sonne bieten“, sagt Dr. Georg Eckert, Augenarzt aus Senden in Bayern und Sprecher des Berufsverbandes der Augenärzte.

Aber auch Kinder mit dunkleren Augenfarben müssen bei starker Sonneneinstrahlung gut geschützt sein. „Das einfachste ist, dem Kind einen Hut mit einer breiten Krempe aufzusetzen“, sagt Eckert. So schützt der Schatten die Augen vor dem Sonnenlicht. Besonders Acht geben, müssen Eltern zum Beispiel am Strand, im Gebirge oder auch im Winter bei Schnee. Denn das Sonnenlicht wird zum Beispiel am Wasser vermehrt reflektiert und kann so leichter Irritationen auslösen. „Eine halbe Stunde in 3000 Metern Höhe auf einem Berg ohne Augenschutz kann schon zuviel sein. Das Kind klagt nachts eventuell über Schmerzen in den Augen“, sagt Eckert.

Was muss ich beim Kauf einer Kindersonnenbrille beachten?

Die Sonnenbrille sollte optimal vor ultravioletter Strahlung schützen. Wichtig zu wissen ist, dass der UV-Schutz nichts mit dem Tönungsgrad der Gläser zu tun hat. Hat das Glas keinen UV-Schutz, schadet eine Sonnenbrille mehr als sie nützt. „Die Gläser der Brille sollten so groß sein, dass sie die Augen von allen Seiten gut abdecken“, sagt Prof. Dr. med. Klaus Rüther, Facharzt für Augenheilkunde in Berlin.

Eine gute Brille erkennt man auch an der CE-Kennzeichnung an der Bügelinnenseite. „Diese bürgt für eine gewisse handwerkliche Mindestqualität“, erklärt Eckert. Außerdem ist es wichtig, dass die Sonnenbrille dem Kind gut passt und nicht bei jeder Bewegung von der Nase rutscht. Das Material sollte kratzfest und bruchsicher sein. Wer sicher gehen will, kauft die Brille beim Optiker.

Welche Tipps gibt es, damit das Kind die Sonnenbrille aufbehält?

Ein Kind merkt, dass es angenehmer ist, bei grellem Licht eine Sonnenbrille oder einen Hut zu tragen. „Wenn ein Kind die Sonnenbrille ablehnt, würde ich es nicht dazu zwingen, sie aufzusetzen“, rät Rüther. „Liegen Veränderungen von Hornhaut, Augenlinse oder Netzhaut vor, die eine erhöhte Lichtempfindlichkeit bewirken, setzen Kinder die Sonnenbrille meist von ganz alleine auf.” Stellen Sie Ihr Kind bei einem Verdacht dem Augenarzt vor, um Sehfehler rechtzeitig zu entdecken. Eine regelmäßige Kontrolle kann auch ohne Auffälligkeiten sinnvoll sein – die Krankenkasse übernimmt die Kosten dann aber in der Regel nicht.

Was hilft Kindern bei einer Bindehautentzündung?

Wenn die Augen durch Sonnenstrahlen irritiert sind, kann es zu schmerzhaften Reizungen der Bindehaut oder der Hornhaut, der obersten Schicht des Auges, kommen: Die Kinder blinzeln beispielsweise oft, reiben sich die Augen oder klagen darüber, dass diese jucken oder brennen. „Bei einer gereizten Binde- oder Hornhaut können milde Tropfen, zum Beispiel mit Hyaluronsäure, helfen“, erklärt Eckert. Lassen Sie sich in Ihrer Apotheke beraten. Tritt am nächsten Tag keine Besserung ein, sollte das Kind spätestens zum Augenarzt.

Larissa Gaub / www.baby-und-familie.de / Baby und Familie, 29.04.2015

Quelle und Originallink: Baby und Familie