Frau Dr. Bader war am 28.07.2015 zu Gast beim ARD-Morgenmagazin mit dem Thema: „Sommerstress für die Augen“.

Salziges Meerwasser – Chlor und Keime im Schwimmbad – Zugluft durch die Klimaanlage – und zu viel grelle Sonne! Im Sommer haben die Augen jede Menge Stress. Ganz gleich, ob man die schönsten Wochen des Jahres in den Bergen oder am Strand verbringt – ein wirksamer Sonnenschutz für die Augen ist unverzichtbar.

Sonnenbrillen

Sonnenbrillen sind nicht nur ein modisches Accessoire und ein Schutz vor Helligkeit, sondern schützen vor allem auch vor der unsichtbaren, kurzwelligen ultravioletten Strahlung. Denn bei hoher Intensität kann UV-Strahlung das Auge schädigen. Jede Sonnenbrille sollte deshalb zu 100 Prozent vor der kurzwelligen UV-Strahlung schützen, egal was sie kostet. Die Preisspanne ist groß: Markenbrillen können mehr als 100 Euro kosten. Brillen im Discounter sind bereits für unter 10 Euro zu bekommen.

Eine CE-Kennzeichnung zeigt, dass die Brille grundlegenden europäischen Anforderungen genügt. Grundsätzlich ist wichtig, dass die Gläser das Licht bis zu einer Wellenlänge von 400 Nanometern blocken.

Bei Augenerkrankungen wie z.B. der Makuladegeneration wird sogar ein noch höherer Schutz empfohlen. Bei Unsicherheiten, welcher UV-Schutz in meiner Brille vorliegt, ist es möglich, die Gläser beim Optiker überprüfen zu lassen. Die Tönung des Brillenglases sagt übrigens nichts über den UV-Schutz aus. Ein unzureichender UV-Schutz bei sehr dunklen Gläsern führt sogar dazu, dass durch die fehlende Pupillenverengung das schädliche UV-Licht noch besser in die Augen eindringen kann.
Auch das Design trägt viel zur Schutzfunktion einer Sonnenbrille bei. Sie sollte oben und seitlich einfallende Lichtstrahlen abschirmen und daher oben recht dicht am Kopf anliegen. An den Seiten können gebogene Brillengläser oder breite Bügel für zusätzlichen Schutz sorgen.

Schwimmbrillen

Ob im Schwimmbad, im Badesee oder im Meer. Augenärzte raten zu einer Schwimmbrille. Sie verschafft nicht nur Durchblick, sondern schützt auch die Augen vor Infektion und Chemikalien. Gechlortes Wasser im Schwimmbad, aber auch Keime im Wasser, können das Auge reizen und eine Bindehautentzündung hervorrufen. Bakterien oder Einzeller wie Chlamydien gehören zu den Keimen, die eine „Schwimmbad-Konjunktivitis“ verursachen können. Selten können auch Parasiten wie Akanthamöben zu einer üblen Hornhautentzündung führen.

Am besten ist es daher, die Augen mit einer dicht sitzenden Schwimmbrille zu schützen. Sie hält das Chlorwasser im Schwimmbad ebenso zuverlässig vom Auge fern wie Verschmutzungen im Wasser von Badeseen. Besonders wichtig ist diese Vorsichtsmaßnahme für Menschen, die Kontaktlinsen tragen. Denn sie sind häufiger von Infektionen betroffen, weil sich Keime auch auf den Kontaktlinsen ansiedeln können. Für Fehlsichtige gibt es auch Schwimmbrillen mit der eigenen Stärke.

Durchzug und /Klimaanlagen

Bei Autofahrten im Sommer mit offenem Fenster, durch Zugluft und Klimaanlagen trocknet die Augenoberfläche stark aus. Die Augen werden müde und lichtempfindlich, sie brennen und man meint, Sandkörner auf der Augenoberfläche zu spüren. Bildschirmarbeit in Büros verstärkt die Symptome nochmals. Abhilfe schaffen Feuchtigkeitstropfen und ausreichendes Trinken!

Wenn diese Symptome zum ersten Mal auftreten, sollte ein Besuch beim Augenarzt erfolgen. Nur dieser kann ein trockenes Auge von einer Bindehautentzündung unterscheiden. Wer im Flugzeug reist und zu trockenen Augen neigt, sollte ein Benetzungsmittel im Handgepäck haben, denn gerade bei längeren Flügen kann die trockene Kabinenluft die Beschwerden verstärken

Lesen in der Sonne

Wer gerne liest und das im Sommer in der Sonne, der sollte eine Sonnenbrille tragen. Dazu gibt es Sonnenbrillen mit der individuellen Glasstärke und Lesebrillen mit Sonnenschutz. Möglich ist auch das Anstecken von Sonnenbrillengläsern auf die normale Gleitsichtbrille.

Auch wenn die Blendungsempfindlichkeit individuell unterschiedlich ist, sollten auch Menschen, die von der Sonne nicht geblendet werden, eine Sonnenbrille tragen. Die kurzweilige UV-Strahlung im Sonnenlicht kann die Netzhaut schädigen und zum Beispiel auch zu einem Fortschreiten der altersbedingten Makuladegeneration führen.

Weitere Informationen

www.augeninfo.de

Tipps von der Stiftung Warentest: Sonnenbrillen – Was sicher schützt

www.test.de/Sonnenbrillen-Was-sicher-schuetzt

Quelle: daserste.de Stand: 28.07.2015 07:25 Uhr